Die Unterscheidung in „Schulmedizin“ und „alternative Medizin“ lehne ich ab. Denn für mich gehören die Heilmethoden zusammen. Es beschreitet nur jeder Therapeut einen anderen Weg.
Die Begriffe komplementäre (d.h. ergänzende) und integrative (d.h. eingliedernde) Medizin sind in der Humanmedizin bereits bekannt. Vor allem in der Schmerztherapie wird mittlerweile auch auf die Psyche des Patienten eingegangen. Genauso spielt dessen Ernährung eine Rolle und es werden Pflanzenpräparate ergänzend eingesetzt.
Andererseits reichen die komplementären Methoden allein in bestimmten Fällen nicht aus. Bestes Beispiel dafür sind Knochenbrüche, Sehnenabrisse oder fehlende Funktion wie bei Leber- oder Nierenversagen. Hier benötigt der Patient die klassische Unterstützung in Form von Operationen, Infusionen, Medikamenten und gehört damit zum Tierarzt oder in die Tierklinik. Nach Überwindung der Akutphase und manchmal auch schon begleitend kann die Regulationsmedizin helfen, das Allgemeinbefinden zu verbessern und den Körper bei der Heilung unterstützen.
Dafür ist es jedoch wichtig, dass der Therapeut weiß, wann welche Methoden benötigt werden. Dazu gehört sowohl eine entsprechende Ausbildung als auch Erfahrung.
Ein paar Beispiele? Der Darmverschluss muss in einer Operation behoben werden. Das Tier wird mit Schmerzmitteln versorgt. Häufig benötigt der Darm danach einige Zeit, um wieder normal zu funktionieren. Dies kann komplementär unterstützt werden. Mit Techniken der viszeralen Osteopathie oder mit Akupunktur. Pflanzen unterstützen die Sekretion in Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung benötigen die Tiere zunächst Infusionen, starke Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit. Danach kann durch eine angepasste Ernährung, organotherapeutische und pflanzliche Mittel die Funktion der Bauchspeicheldrüse unterstützt werden.
Oder bei einem Knochenbruch. Auch wenn dieser nicht chirurgisch mit Nägeln, Platten oder Schrauben versorgt werden muss – Schmerzmittel, Röntgenbilder und Gips müssen sein. Danach kann die Knochen- und Wundheilung regulationsmedizinisch unterstützt werden.
Auch die Nebenwirkungen von manchen Medikamenten können durch Regulationsmedizin verringert werden.